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Johannistag-Sakrament

Vorzeichen und Aberglaube eines der mystischsten Feiertage

In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen die Geschichte des Johannistages sowie seine Bräuche und Traditionen vorgestellt. Jetzt erzählen wir Ihnen von den damit verbundenen Vorzeichen und dem Aberglauben.

Ivan Kupala ist ein anschauliches Beispiel für einen Feiertag, der einst heidnisch war und dann christlich wurde. Damals glaubten die Menschen an eine unreine Kraft, die nachts aus ihren Löchern kroch. Deshalb veranstalteten die Menschen einmal im Jahr, in der Nacht vor der Sommersonnenwende, Feste, um ihre Furchtlosigkeit gegenüber dem Bösen zu demonstrieren und es zu verscheuchen.

„Vorzeichen Feuer“

Wenn vom Johannistag die Rede ist, denkt man zuerst an Menschen in Leinenhemden, die über ein Lagerfeuer springen. Dies ist eine der ältesten Traditionen, die bis in die heidnische Vergangenheit zurückreicht. Warum also über ein Feuer springen, auf die Gefahr hin, sich zu verbrennen?

Dem Feuer wurden magische Eigenschaften zugeschrieben, von denen die wichtigste die Reinigung war. Ein Feuer, das in dieser Nacht entzündet wurde, vertrieb das Böse und befreite von Unannehmlichkeiten. Man glaubte, dass derjenige, der es wagte, über die Flammen zu springen, ein Jahr lang – bis zum nächsten Feiertag – Glück und Freude haben würde. Auch die Kleidung kranker Menschen wurde in Feuern verbrannt, damit die Krankheit verschwindet und nicht wiederkommt.

Hier noch einige der Vorzeichen, die es zu dieser Zeit gab. Wenn ein junges Paar händchenhaltend über das Feuer springt, werden sie für den Rest ihres Lebens unzertrennlich sein. Eine Frau, die über das Feuer gesprungen ist, wird ihre frühere Jugend und Schönheit wiedererlangen. Tiere, die zwischen zwei Feuern gehalten werden, werden das ganze Jahr über nicht krank werden.

„Vorzeichen des Wassers“

Schon in vorchristlicher Zeit war das Fest eng mit dem Wasser verbunden, und so wurde das Baden zu einem festen Bestandteil der Volksfestlichkeiten. Wie das Feuer galt auch das Wasser als reinigend. Man glaubte, dass alles Wasser an diesem Tag heilende Eigenschaften erlangt. Und ein Bad in einem Fluss, Teich oder See hilft, alle Krankheiten loszuwerden. Wer an diesem Tag nicht an einem Massenbad teilnimmt, kann zu Kummer und Einsamkeit verdammt sein.

Frauen wuschen ihr Gesicht mit Morgentau, um ihre Jugend und Attraktivität zu bewahren. Männer – um stärker und ausdauernder zu werden. Wenn man das Wasser trinkt, das morgens aus dem Brunnen geholt wurde, kann man von bösen Gedanken gereinigt werden und inneren Frieden finden.

Und ein paar andere Aberglauben Es wurden weitere Aberglauben gesammelt, die stark mit diesem Feiertag verbunden waren. So glaubte man, dass ertrunkene Glocken läuten könnten, dass Pferde nachts sprechen könnten, dass Verstorbene ihre Verwandten besuchen könnten, dass sich Wasser in Wein verwandeln könnte und dass in dieser Nacht geborene Kinder zu Propheten oder Werwölfen werden könnten.