Vom 30. Oktober bis zum 5. November fand in Moskau ein Fortbildungsprogramm zum Thema „Evaluierung der Effektivität ethnokultureller Projekte“ statt. Im Auftrag des Kulturzentrums der Deutschen Usbekistans nahmen zwei Koordinatoren – für ethnokulturelle und Jugendarbeit sowie ein Koordinator für Sozialarbeit und Partnerschaft – an der Fortbildung teil. Das Thema Evaluierung ist für unsere Organisation besonders wichtig, da es uns hilft zu verstehen, welche Projekte der Gemeinschaft wirklich nützen.

Die Schulung fand im Kultur- und Geschäftszentrum „Russisch-Deutsches Haus“ statt und brachte Fachleute aus verschiedenen Ländern zusammen. Bereits am ersten Tag lernten wir die Referenten des Programms kennen – Alexey Kuzmin und Vladimir Balakirev, Experten auf dem Gebiet der Bewertung von sozialen und kulturellen Projekten. Die Eröffnung war herzlich: Vertreter der Internationalen Union der deutschen Kultur und des Instituts für ethnokulturelle Bildung sprachen darüber, wie wichtig die Qualität der Arbeit mit dem ethnokulturellen Erbe heute ist.
Im Laufe der Woche haben wir uns mit den neuesten Ansätzen der Projektevaluierung beschäftigt. Besonderes Augenmerk legten wir auf die Experten-, Indikator- und empirische Bewertung, also auf Methoden, mit denen wir verstehen können, wie gut eine Initiative funktioniert. Die Anwendung künstlicher Intelligenz bei der Datenanalyse stieß auf großes Interesse – vor einigen Jahren schien sie noch in weiter Ferne zu liegen, doch heute ist sie ein unverzichtbares Instrument.

Wir lernten, wie man Daten sammelt, Berichte erstellt, die Auswirkungen von Projekten analysiert, gefährdete Gruppen betrachtet und sogar die Programmentwicklung modelliert. Das Programm umfasste nicht nur Theorie, sondern auch Diskussionen, Gruppenarbeiten und die Analyse von Situationen aus dem wirklichen Leben. Am letzten Tag bewerteten wir unser eigenes Lernen mithilfe der PATEM-Methode – eine seltene Gelegenheit, das Lernen von innen zu betrachten.
Obwohl das Programm intensiv war, fanden die Teilnehmer Zeit für informelle Kommunikation – sie tauschten Erfahrungen aus, diskutierten die Projekte ihrer Organisationen und teilten ihre Ansätze.

Die erhaltenen Materialien und Instrumente werden die Grundlage für die Verbesserung der Arbeit des Kulturzentrums der Deutschen in Usbekistan bilden. Wir werden nun in der Lage sein, die Wirksamkeit von Projekten genauer zu überwachen, die Bedürfnisse des Publikums besser zu verstehen und weitere Aktivitäten sinnvoller zu planen.
Das Programm hat gezeigt, dass eine ordnungsgemäße Evaluierung keine Formalität ist, sondern ein Instrument für die Entwicklung. Sie trägt dazu bei, dass die Projekte transparenter und nützlicher werden und näher an den Menschen sind, für die sie geschaffen wurden.
Karina Sarumova, Koordinatorin für soziale Projekte
